Gleichzeitig mit seiner Umbenennung in "Zuchthaus und Sicherungsanstalt" im Jahr 1934 diente der Celler Knast auch offiziell zur Aufnahme "sicherheitsverwahrter" politischer Gefangener. Der Celler KPD-Vorsitzende Otto Elsner saß hier genauso wie Arbeiter der hannoverschen Widerstandsgruppe Hanomag.
Zu einem "Ort besonderen Grauens" (Bertram) wurde der Knast in den letzten Kriegsmonaten. Hatte es in Friedenszeiten pro Jahr durchschnittlich fünf Todesfälle pro Jahr unter den Insassen gegeben, so waren es 1944 schon 82. Nachdem das Gefängnis durch "Evakuierungen" von Gefangenen anderer Anstalten restlos überbelegt wurde, starben im Januar 1945 17 Häftlinge, im Februar 36, im März 98 und bis zum Einmarsch der Briten am 15. April weitere 77 Insassen. In der letzten Woche machte man sich nicht einmal mehr die Mühe, die Toten auf dem Waldfriedhof zu bestatten, sondern verscharrte sie - ohne Sarg und ohne Kleidung - auf dem Zuchthausgelände.